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BX Swiss Artikel | Auf der Suche nach Inflationsschutz – so schützen Sie Ihr Depot

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Auf der Suche nach Inflationsschutz – so schützen Sie Ihr Depot

Das Redaktionsteam von BX Swiss TV macht sich auf die Suche nach einem Inflationsschutz – und wird fündig. Mit den richtigen Aktien und Anleihen können Anlegerinnen und Anleger ihr Depot krisensicherer aufstellen.

Es kommt wie es kommen musste. Die Inflation zieht an. In Deutschland etwa liegt sie laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ersten Schätzungen nach im Februar bei 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Januar hatte die Teuerungsrate noch bei 1,0 Prozent gelegen, im Dezember bei minus 0,3 Prozent. Ähnlich, wenn auch etwas schwächer, das Geschehen in der Schweiz. Im Februar stieg der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent auf 100,24 Punkte. Das hört sich im ersten Moment nicht nach viel an, aber auch in der Schweiz ist seit einigen Monaten ein leichter Anstieg der Teuerungsrate zu beobachten. Zeichnet sich hier ein Trend ab? Ein Trend zu mehr Inflation, sprich Geldentwertung? Müssen wir uns deshalb vor steigenden Zinsen fürchten, die die Aktienmärkte unter Druck bringen könnten? Denn wir erinnern uns: Steigende Zinsen sind Gift für die Börse.

Über die Gründe wird gestritten

Dass die Inflation anziehen wird, ist von vielen Experten erwartet worden. Über die Gründe und die weitere Entwicklung der Inflation wird jedoch fleissig gestritten. „Die Inflation wird nur vorrübergehend massiv ansteigen“, sagt etwa Robert Halver von der Baader Bank in einem Gespräch mit David Kunz von BX Swiss TV. Der Kapitalmarktexperte sieht bei der Inflationsentwicklung durchaus noch Potenzial nach oben, doch wenig Spielraum für Zinssteigerungen durch die Notenbanken. Er geht auch nicht davon aus, dass die Inflation auf Dauer stark ansteigen wird. Ähnlich die Einschätzung des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell. Er wird nicht müde zu beteuern, dass der Inflationsschub nachlassen und keine Bedrohung für die Wirtschaft darstellen wird.

Sehen Sie unser Interview mit Robert Halver

Öl und Löhne als treibende Faktoren

Doch warum könnte die Inflation überhaupt zulegen? Wesentlicher Grund hierfür ist wohl der Rückkehr der Wirtschaft zur Normalität nach der durch die Corona-Pandemie bedingten Zwangspause. Weil die Menschen wieder zur Arbeit fahren, die Unternehmen wieder produzieren, steigt etwa die Nachfrage nach Öl – der Ölpreis klettert nach oben. Ökonomen sind sich sicher, dass der steigende Ölpreis wesentlich zur aktuellen Inflationsentwicklung beiträgt. Zudem, die Menschen gehen wieder aus, kaufen verstärkt Konsumgüter. Auch das lässt die Inflation anziehen. Und, es wird von Lohnsteigerungen ausgegangen. „Fachkräfte werden auch während der Corona-Pandemie händeringend gesucht“, sagt Przemyslaw Brandt vom ifo-Institut im München. „Entsprechend dürften die Löhne für Fach- und Führungskräfte etwas steigen.“ Dabei werden Lohnsteigerungen unter Ökonomen als treibender Faktor für die Inflation verantwortlich gemacht. „Die Leute können mehr Geld ausgeben, und dann steigen auch die Preise“, so die kurze Erläuterung von Charles Goodhart, Wirtschaftsprofessor an der London School of Economics.

Eine „gesunde“ Inflation ist gewünscht

Dabei ist Inflation erst einmal nichts Schlechtes. Dass uns nur bei ihrem „Namen“ schon ein kalter Schauer über den Rücken läuft, liegt wohl an der Geschichte. Die Angst vor der Inflation ist nicht neu, vor allem nicht in Europa. Stichwort 1923, Hyperinflation. Von uns hat diese Zeit keiner mitbekommen, doch wir haben sie mit der Muttermilch förmlich aufgesaugt – die Berichte, wie die Menschen damals säckeweise das Geld nach Hause brachten. Doch von einer solchen massiven Geldentwertung, von extrem hohen Inflationsraten, sind wir weit entfernt.

Zudem, eine gewisse „gesunde“ Inflation“ ist sogar gewünscht und aus ökonomischer Sicht sinnvoll. Warum? Nun, gehen die Wirtschaftssubjekte – so bezeichnet man uns Menschen Schrägstrich Konsumenten in der Wirtschaftstheorie – davon aus, dass ihr Geld in den kommenden Monaten etwas an Kaufkraft verliert, man also weniger Produkte für die gleiche Geldmenge bekommt, dann kaufen sie hier und heute, und sparen nicht etwa. Sparen ist natürlich super und soll auch jeder machen, aber kaufen und konsumieren ist noch besser – hilft nämlich, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Das wiederum stabilisiert das Wachstum. In einem solchen Theoriegebäude ist die Inflation also nicht nur begrüssenswert, sie ist geradezu von elementarer Bedeutung. Ohne Inflation kein Wachstum, könnte man kurz und knapp formulieren.

Doch nichts kann ausgeschlossen werden

 Kommt sie nun die Inflation oder nicht? Und wenn ja, wie stark und wie lange? Letztendlich können diese Fragen derzeit nicht beantworten werden. Wenig spricht für einen dauerhaften und kräftigen Anstieg der Inflation, noch weniger für eine Hyperinflation, also für Inflationsraten oberhalb von 50 Prozent. Aber absolut ausschliessen kann man nichts. Das Problem ist nämlich, dass die Notenbanken in ihrer Arbeit eingeschränkt sind. Um Inflation zu bekämpfen, müssten sie die Zinsen nach und nach deutlicher anheben, doch das können sie nicht, da sie sonst die Wirtschaft gefährden würden. „Die Verschuldung weltweit ist so dramatisch, wir können uns keine massiven Rendite- und Zinssteigerungen mehr leisten, sonst macht es puff, paff, peng und dann war es das für unsere Finanzwelt“, wie Baader-Mann Robert Halver etwas lax, aber durchaus zutreffend im Gespräch mit BX Swiss TV formuliert.

Doch ein Anstieg der Inflation im Rahmen einer gewissen Bandbreite ist durchaus wahrscheinlich. Oft wird hier von Experten auf die zwei Prozent verwiesen, die auch von vielen Notenbanken wie der europäischen und der amerikanischen als Zielmarke anvisiert wird. Andere Experten gehen einen Schritt weiter und haben drei oder gar vier Prozent Inflation auf dem Schirm. Solche Grössen hätten den „angenehmen“ Nebeneffekt einer wirksamen Schuldenreduzierung. Die Staaten können sich so sukzessive ihrer Schuldenlast entledigen, ohne grosse Einschnitte vornehmen zu müssen.

Was tun? Aktien als mögliche Lösung?

Für Anlegerinnen und Anleger bleibt deshalb nichts anderes übrig, als sich auf möglichst viele Eventualitäten vorzubereiten, und dazu gehört eben auch die Inflation. Aktien zum Beispiel bieten durchaus einen gewissen Schutz gegen Inflation. „Über die vergangenen 120 Jahre betrachtet kam die reale Aktienrendite selbst in den Ländern und Jahren im Mittel noch auf mehr sechs Prozent, wenn die Inflation zwischen vier und 7,5 Prozent lag“, so die Experten der Schweizer Zeitung Finanzen & Wirtschaft. „Negativ war der reale Aktienertrag im Durchschnitt erst in Fällen mit zweistelligen Teuerungsraten.“

Grundsätzlich kann man sagen, dass Aktien Sachwerte sind, weil sie Beteiligungen an einem Unternehmen sind. Zieht nun die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie an, können Unternehmen höhere Gewinne erwirtschaften, die über Kursgewinne und Dividenden an die Anteilseigner weitergegeben werden. Eine Inflation kann damit mehr als kompensiert werden. Aktien bleiben also die erste Wahl, ob direkt oder indirekt über Fonds und Exchange Traded Funds (ETFs), ist dabei vor allem eine Frage der persönlichen Fähigkeiten und der Risikoneigung.

… und denke an den Inflationsschutz bei Anleihen.

Für Käufer von Anleihen ist die Inflation ein grösseres Problem. Denn wenn die Zinsen als Reaktion auf die Inflation steigen, kommen die Kurse der Anleihen unter Druck. Zinsen und Anleihekurse entwickeln sich gegenläufig. Dagegen lässt sich nichts ausrichten. Deswegen wurden sogenannte inflationsgeschützte oder auch inflationsindexierte Anleihen entwickelt, auch als Linkers bezeichnet. Nennwert und Coupon sind dann häufig an den Konsumentenpreisindex gebunden.

Doch Vorsicht, was sich im ersten Moment „idiotensicher“ anhört, hat seine Tücken. Denn in der Regel lohnt sich der Kauf einer inflationsgeschützten Anleihe nur, wenn die tatsächliche Inflationsentwicklung über der erwarteten liegt. Wird zum Zeitpunkt des Kaufs eine höhere Inflation erwartet als dann tatsächlich eintritt, schneidet die inflationsgeschützte Anleihe schlechter ab als eine normale Anleihe. Diese Tücke lässt sich abschwächen, indem man zum Beispiel in einen Index oder Fonds investiert, der die Wertentwicklung von vielen inflationsgeschützten Anleihen unterschiedlicher Ausstattung widerspiegelt.

ETFs auf inflationsgebunde Anleihen auch handelbar an der BX Swiss: 
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Über BX Swiss TV und BX Swiss

Auf BX Swiss TV erfahren Anlegerinnen und Anleger regelmässig die neuesten Informationen aus der Finanzwelt. BX Swiss TV unterhält einen Kanal auf YouTube. BX Swiss TV ist eine Initiative von BX Swiss (www.bxsiwss.com), dem neuen jungen dynamischen Handelsplatz in der Schweiz. Mit über 2.700 Aktien aus dem In- und Ausland, die alle in Franken notieren, bietet BX Swiss aktiven Anlegerinnen und Anlegern ein stabiles und verlässliches Handelsumfeld. „Wir sind die einzige Börse in der Schweiz, über die man derzeit Auslandsaktien in Franken kaufen kann“, sagt Lucas Bruggeman, seit Februar 2020 CEO der BX Swiss. Abgerundet wird das Angebot durch eine Vielzahl an strukturierten Produkten und Exchange Traded Funds (ETFs).


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